Die Willkommensklasse für ukrainische Geflüchtete am OSZ Körperpflege
Stellen Sie sich vor, in Ihrem Land wäre Krieg und Sie müssen aus Ihrem Zuhause in ein fremdes Land flüchten. Sie kennen niemanden, Sie verstehen die Sprache nicht und müssen sich auf einmal in einer Großstadt wie Berlin zurechtfinden. Genauso ergeht es jugendlichen Menschen, die aus der Ukraine fliehen und ihre Heimat hinter sich lassen müssen.
Seit Ende April 2022 befinden sich nun 30 dieser Menschen in der neuen Willkommensklasse am OSZ Körperpflege. Das Ziel der Willkommensklassen ist, dass die Schüler:innen so schnell und viel Deutsch wie möglich erlernen, damit ihnen der Übergang in die weitere schulische Bildung erleichtert wird. Der Spracherwerb erfolgt hierbei nicht nur im “Deutsch als Zweitsprache”(DaZ)-Unterricht, sondern auch in den Fächern Mathematik und Wirtschaft.
Des Weiteren werden sie in Englisch unterrichtet. Die Schüler:innen sind zwischen 15 und 19 Jahre alt und durchschnittlich seit 2 Monaten in Deutschland. Unsere Lehrer:innen haben die Herausforderung mit den starken Unterschieden in den Klassen umzugehen, bewältigen dieses aber sehr engagiert und der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft innerhalb der Klasse ist ebenfalls hervorzuheben. Die ukrainischen Jugendlichen bereichern den Unterricht mit ihrer freundlichen, kommunikativen und sehr interessierten Art. So kann es schonmal passieren, dass ein Schüler einen anderen ermahnt doch bitte Deutsch zu sprechen, wenn dieser gerade mit seinem Sitznachbarn auf Ukrainisch redet.
Die schutzsuchenden Jugendlichen aus der Ukraine scheinen für ihr Alter schon sehr erwachsen zu sein. Vielleicht ist es die gemeinsame Erfahrung das gleiche Land verlassen zu haben, vielleicht liegt es auch an der großen intrinsischen Motivation ein gutes zukünftiges Leben zu haben. Ein Schüler der Willkommensklasse sagt: “Ich finde Deutschland gut. Die Schule ist modern, hat eine gute Ausstattung, gute Lehrer und eine tolle Kantine. Ich mag meine Klasse und das Leben in Deutschland, hier gibt es gutes Bier!” Und somit bleibt die Hoffnung, dass die Schüler:innen mit dem Erwerb der deutschen Sprache durch den Unterricht am OSZ Körperpflege (und vielleicht auch dem ein oder anderen geselligen Bier in einer Kneipe) die Strapazen der vergangenen Monate hinter sich lassen können und sich nur mit den alltäglichen Miseren der Adoleszenz herumschlagen müssen, um das zu sein, was sie nun mal sind – Jugendliche.
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